Der Memocore™ 066 Bezugspunktmarker wurde von einem Team unter Leitung des (früheren) technischen Direktors, Erik Othel-Jacobsen, Pnn Medical A/S entwickelt. Memocore™ 066 ist ein weiterer Zuwachs an technischer Innovation und gleicht der Technologie der Memokath Produktlinie. Memokath Stents sind seit Beginn der 90er Jahre auf dem Markt und wurden bisher bei rund 45.000 Patienten eingesetzt. Wesentliche Erkenntnisse über Produktstruktur und -sicherheit konnten daher schon zu Beginn der Entwicklung des Memocore genutzt werden.

Der Memocore™ 066 besteht aus biokompatiblem Nitinol mit einem gestalteten Memoryeffekt. Er wird in die prostatische Harnröhre eingesetzt und verbleibt dort während der gesamten Dauer der Strahlentherapie (bild 1).

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Bild 1: Der Memocore™ 066 in der prostatischen Harnröhre.

Der proximale Teil des Memocore™ expandiert bei Erwärmung auf 55 – 60°C (Bild).  Bei  Kühlung des Memocore™ auf unter 7°C führt die Materialstruktur dazu, daß dieser „superweich“ wird. Diese Möglichkeit wird genutzt, wenn der Memocore™ nach Beendigung der Strahlentherapie wieder entfernt werden soll. Er wird dann nur mit kaltem Wasser gespült und ist leicht zu entfernen.

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Bild 2: Der Memocore™ 066 nach Expandierung.

Ein optimaler Bezugspunktmarker ist der Schlüssel
Der Trend in der Strahlentherapie geht dahin, immer höhere Dosierungen bei der externen Bestrahlung zu verwenden (EBRT). Dafür ist höchste Präzision erforderlich. Außerdem hat sich gezeigt, daß die Prostata sich stärker bewegt als ursprünglich angenommen. Sie bewegt sich innerhalb weniger Sekunden um mehrere Zentimeter (Bild 3). Die Bewegung der Prostata wird beispielsweise durch die Bewegungen des Mastdarms beeinflußt (1). Aufgrund dieser Faktoren ist es wichtig, daß der Bezugspunktmarker perfekt funktioniert.

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Bild 3: Die Prostata kann sich innerhalb weniger Sekunden um mehrere Zentimeter bewegen – abhängig von der Füllung des Mastdarms. Hier dargestellt mit dem Memocore™ Stent „in situ“. Dies erfordert eine Darstellung der Prostata-Position in EchtzeitMemocore™ stent in situ.

Das Konzept des Memocore™ 066 wurde pre-klinisch, technisch und unter klinischen Bedingungen getestet und zwar in enger Zusammenarbeit mit den leitenden Physikern der Universitätsklinik Aalborg, Jesper Carl und DR. Mats-Holmberg. Während der Entwicklungsphase wurden 128 Patienten behandelt. Die klinischen Ergebnisse zeigten, daß der Stent eine geringe Migrationsrate (1,6%) aufweist. Außerdem hat er ein zusätzliches Profil, das dem Bild mit der Strahlentherapie ohne Stent ähnelt. Folglich erfüllt der Memocore™ 066 ein bisher nicht bekanntes Bedürfnis nach einem sichtbaren und hochpräzisen 3D-Marker, der in Verbindung mit EBRT genutzt werden kann. Er hat nur ein geringes Migrationsrisiko. Sein besonderes Merkmal besteht darin, daß er leicht eingesetzt und entfernt werden kann und zwar unabhängig vom Anwender. Der Memocore™ 066 ist ein reversibler Marker. Das Konzept ist innovativ und einzigartig, da Memocore™ 066 der einzige Marker ist, der für die Behandlung von Karzinomen mit EBRT genutzt werden kann.

 Memocore™ 066 schafft einen Mehrwert für Kliniken und Patienten

Wert für den Patienten: Bessere Therapieergebnisse.

Pnn Medical erwartet dokumentieren zu können, daß Memocore™ 066 den kurativen Effekt der Strahlentherapie verbessert. Es wird außerdem erwartet, daß wegen der höheren Präzision und Dosierung eine Reihe bisheriger Nebenwirkungen vermieden werden können. Die Tumorzellen werden präzise getroffen, während der Umfang des zu bestrahlenden Gewebes reduziert wird. Wir erwarten, daß Memocore™ 066 die Lebenserwartung erhöht und die Mortalitätsrate reduziert. Um dies zu beweisen, sind Langzeitbeobachtungen erforderlich.

Die Memocore™ 066 Sichtbarmachung auf Hoch-Volt-Bildern ermöglicht eine bessere Strahlentherapie auch mit älteren Geräten..

Wert für Kliniken: Höhere Produktivität.

Der Memocore™ 066 ermöglicht eine effizientere Behandlung. Die Behandlungszeit wird verringert, die Anzahl der täglichen Behandlungen (in der Klinik) erhöht. Da die Behandlung von Prostata-Karzinomen eine höhere Anzahl von Bestrahlungen erfordert ( durchschnittlich > 35 pro Patient) bindet sie einen großen Teil der Kapazität in der westlichen Welt. Durch die höhere Präzision der Bestrahlung kann die Strahlendosis erhöht und die Anzahl der Bestrahlungen pro Patient reduziert werden.

Künftige Therapiemöglichkeiten 
Das Potential des Memocore™ 066 erhöht nicht nur die Lebenserwartung der Patienten, sondern ermöglicht in der Zukunft vielleicht auch verbesserte Therapiemöglichkeiten für andere Tumorerkrankungen wie Lungen-, Pankreas- oder Gebärmutterkrebs.  

Referenzliste:
(1)   Fiorino C, Foppiano F, Franzone P, Broggi S, Castellone P, Marcenaro M, et al. Rectal and bladder motion during conformal radiotherapy after radical prostatectomy. Radiother Oncol 2005 Feb;74(2):187-95.